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Mit Empathie und Offenheit zur besseren Nachbarschaft

Kinderlärm auf der einen und ein stressiger Arbeitsalltag auf der anderen Seite sorgten im Bezirk Leopoldstadt für Herausforderungen in der Nachbarschaft. Wie Mediation hilft, Spannungen zwischen Mieter*innen zu lösen und ein Bewusstsein für die Bedürfnisse und Empfindungen des Gegenübers zu schaffen, stellte das lokale wohnpartner-Team einmal mehr unter Beweis.

Zwei Jahre lang konnten die beiden Hausparteien in einem Gemeindebau im 2. Bezirk nicht ihre Wege kreuzen, ohne dass ein Gefühl der Anspannung in der Luft lag. Prüfungsstress sowie Probleme im familiären als auch beruflichen Umfeld eines Bewohners trafen auf die Situation einer benachbarten Familie mit drei Kindern und deren Bedürfnis nach Bewegung. Dies sorgte oftmals für Diskussionen und ein schlechtes nachbarschaftliches Klima.

Vermittlungsschritte

In Einzelgesprächen mit dem wohnpartner-Gebiet 1_2_8_9_20 konnten beide Parteien ihre persönlichen Lebenssituationen und Anliegen darstellen. In Beratungsgesprächen wurden persönliche Handlungsoptionen erarbeitet.

Aha-Erlebnis Mediation

Nach dieser sehr intensiven Zeit mit vielen Auf und Abs war es im März schließlich soweit: die beiden Parteien trafen sich mit zwei Mediator*innen zu einer zweisprachigen Mediation im wohnpartner-Lokal.

Nach einer anfangs temperamentvollen Diskussion gelangten schließlich beide zur Erkenntnis darüber, welche Auswirkungen das eigene Verhalten auf das Gegenüber hatte: Während der Kinderlärm für den Bewohner aufgrund seines bereits hohen Stresslevels sehr belastend war, hatte dieser seiner Nachbarin das Gefühl vermittelt, sich in die Kindererziehung einmischen zu wollen. Dadurch fühlte sich die dreifache Mutter bedrängt und stark gekränkt. Als der Mieter dies erkannte, stellte sich Betroffenheit ein. Dies führte schließlich zu Entschuldigungen und gegenseitiger Aussprache. Die Erleichterung war auf beiden Seiten sehr groß. Die wohnpartner-Mediator*innen hielten das Besprochene in einer schriftlichen Vereinbarung fest und sorgten damit für Verbindlichkeit und Tragfähigkeit.

Hilfsbereitsschaft und gutes Miteinander

Zwei Wochen später: Die Hausgemeinschaft und das Miteinander sind entspannt – und dies weit über das gegenseitige Grüßen hinaus. Es gibt Angebote zur Unterstützung, so beispielsweise bei Reparaturen. Auch durch weitere kleine Schritte, wie Süßigkeiten für die Kinder, gingen die früheren Streitparteien aufeinander zu. So wurde durch die Vermittlung von wohnpartner schließlich aus Streit und Unverständnis Wertschätzung und Mitgefühl.

 

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